In München 1960 geboren bin ich mit 10 Jahren über meine Eltern zum Reiten gekommen. Nach Anfängen über das Voltigieren durfte ich bald auf der ( jungen 4 jährigen Trakehner- ) Stute meiner Mutter Longenstunden nehmen. Hier bin ich allerdings so oft in den Sand gesetzt worden, dass ich beinahe wieder aufgegeben hätte. Aber mit der Zeit ( und erst mal anderen Pferden ) hat mich dieser Sport nicht mehr los gelassen und ich ritt 1972 meine ersten Reiterwettbewerb , den ich mit stolzgeschwellter Brust gewann.

Tja und dann ging es immer ein Stückchen weiter und ich konnte mich mit Unterstützung diverser Reitlehrer bald mit eigenen Pferden in Dressurprüfungen erfolgreich bis Klasse S platzieren. Mit ca. 17 Jahren hatte ich nebenbei angefangen, auch Pferde zu reiten, die nicht mir gehörten, von Ihnen und mit Ihnen zu lernen, junge Pferde anzureiten und auch immer mehr Pferde in Dressur bis zur Klasse S auszubilden. Schon bald hat es sich abgezeichnet, dass es zwar schön war, mit den Pferden auf dem Turnier Erfolg zu haben , aber das ich noch erfolgreicher war, das Gelernte an andere Reiter und Pferde weiterzugeben. Ich habe auch bemerkt, dass ich gut beobachten, analysieren und vor allem gut erklären kann. 

So kam es wie es kommen musste: Nach dem Abitur stand für mich fest, dass ich die Ausbildung von Reiter und Pferd zu meinen Beruf mache. Hier legte allerdings mein Vater ein energisches Machtwort ein: Es wird studiert und was Gescheites gelernt ! Tja so kam es dass ich als Kompromiss neben meinem Betriebswirtschaftsstudium 6 Jahre lang in einem Ausbildungsstall in Holzkirchen bei München gearbeitet habe  und es mir dadurch möglich war, die Prüfung zum Pferdewirt Schwerpunkt Reiten abzulegen. Während dieser intensiven Ausbildungszeit habe ich jede Art von Pferd geritten, Springpferde, Vielseitigkeitspferde, Dressurpferde, Galopper, Traber, Kaltblüter, Warmblüter, Andalusier, Lusitanos, Ponies….  und hatte immer als Ziel jedes Pferd im Rahmen seiner Begabung weiter zu bringen und vor allem zu erreichen, dass die Besitzer damit gut zurecht kamen. Durch den Besuch von möglichst vielen Kursen bei namhaften Ausbildern versuchte ich mein Wissen vielseitig zu erweitern und mir von jedem Ausbilder das Beste abzuschauen.   

Die Prüfung zum Pferdewirt Schwerpunkt Reiten hatte ich mit Auszeichnung bestanden, das Studium auch erfolgreich beendet und dann hatte ich die Chance beides miteinander zu verbinden und eine Stelle am Deutschen Olympiade Komitee für Reiterei in Warendorf anzutreten. Leider holte mich die Wirklichkeit nach 2 Jahren sehr schnell ein,  durch tragische Ereignisse zuhause musste ich zurück nach Bayern. Danach wurde es halt dann doch bis heute ein Bürojob ohne Bezug zur Reiterei, der mir dann auch Spaß und Erfolg brachte. Auch wenn die eigene Turnierreiterei dann ganz zurückstecken musste, der Ausbildung von Reiter und Pferd bin ich immer treu geblieben und habe soweit die Zeit es erlaubte, nebenbei abends und an Wochenenden Unterricht gegeben. 

Darüber hinaus hatte ich in Warendorf die Möglichkeit die Grundprüfung als Richter abzulegen, mittlerweile bin ich heute als Dressurrichter bis Grand Prix auf Reitturnieren unterwegs. Vor zwei Jahren habe ich die Prüfung als Richter Working Equitation Klasse S abgelegt, auch hier bin ich als Ausbilder und Richter unterwegs. 

Da ich nun alters- und auch gesundheitsbedingt in meinem ” gescheiten Beruf ” kürzer trete, möchte ich vermehrt mein Wissen in Form von Reitkursen und Wochenendlehrgängen an interessierte Reiter im Raum Bayern , Baden Württemberg und Österreich weitergeben.